Die alte Kalksteinmühle am Rheinufer gehört zu den historischen Zeitzeugen der ehemaligen Zementfabrik. BonnVisio hat das verfallene Gebäude komplett entkernt und durch einen L-förmigen gläsernen Bügel an der Westseite und auf dem Dach erweitert. Hinter den alten und neuen Fassaden sind moderne Büroräume mit historischem Flair entstanden. Im Erdgeschoss mit der vorgelagerten Rheinterrasse lädt die Gastronomie „Rohmühle“ Besucher und Gäste ein.

Die Rohmühle hat zusammen mit der benachbarten Direktorenvilla und dem Wasserturm Symbolcharakter für die Standortentwicklung Bonner Bogen. Entsprechend sensibel wurde bei der Neugestaltung des Industriegebäudes mit seinem geringen Fensteranteil vorgegangen. Um möglichst viel Licht in die neue Büronutzung zu bringen, wurden zusätzliche Öffnungen im Ziegelmauerwerk geschaffen und Holzfenster in Anlehnung an die alten Rundbogen-Fenster eingebaut. Der zerstörte Anbau wurde wieder vervollständigt. Er bildet in diesem Zusammenspiel aus massivem und gläsernem Volumengehalt ein Gleichgewicht für den gläsernen Bügel.

Alte Industriekultur

Die alte Holzkonstruktion der Zementmühle mit ihren großen Mühlwerken blieb weitgehend erhalten. Die Büros sind lediglich durch raumhohe Verglasungen voneinander getrennt. Zum einen, um die alte Tragstruktur zu bewahren und zum anderen, um möglichst viel Tageslicht bis in die innere Flurzone zu ermöglichen. Wo sich ursprünglich die Maschinen und die dazugehörigen Krananlagen befanden, wurden das Treppenhaus und der Aufzug integriert. Die hier vorgefundenen zahlreichen Fragmente von Malereien wurden gereinigt und präsentieren sich heute als Spuren der alten Industriekultur.

Die Rohmühle bietet 3.000 m² Nutzfläche und wurde 2006 fertiggestellt. Bauherr und Eigentümer ist die BonnVisio-Gruppe.

Zentrale Lage

Der Rohmühle liegt in Bonn, unmittelbar an der rechtsrheinischen Uferpromenade.

Besucher und Gäste erreichen die Rohmühle mit dem Auto von Bonn aus über die Konrad-Adenauer-Brücke. Die direkte Anbindung an das Autobahnnetz erfolgt über die A 562.

Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr erfolgt über die U-Bahnstation Beuel-Ramersdorf (250 m). Der Oberkasseler Bahnhof (5 Gehminuten entfernt) soll in den nächsten Jahren mit dem Ausbau zur S-Bahn-Strecke noch näher an den Bonner Bogen heranrücken.

Das Auto findet Platz in der Tiefgarage und im Parkhaus.

www.parkenambonnerbogen.de

“Analog zur Haltung, mit der sich im ganzen Gebäude Alt und Neu als jeweils seiner Zeit zugehörig zeigt, wurde darauf verzichtet, das Alte nachzuahmen.”

Karl-Heinz Schommer
Architekt | Schommer Architekten

 

Evolution am Rhein

Mit dem Umbau der Rohmühle im Jahr 2005 haben Architekt Karl-Heinz Schommer und Investor BonnVisio ein deutliches Zeichen gesetzt, welche Qualitäten sie im Zusammenspiel zwischen Alt und Neu an diesem Standort realisieren wollen.

Bei der Revitalisierung der historischen Rohmühle gelang die Zusammenführung und das Zusammenspiel alter und zeitgemäßer Bauteile besonders eindrucksvoll und ausdrucksstark. Der Bonner Architekt Karl-Heinz Schommer kombinierte das einst düstere alte Backsteingemäuer durch eine lichte Bauweise mit viel Glas und machte es zu einem Markenzeichen am rechten Rheinufer.

www.schommer-architekt.de